UKB Neubau / Bahnhofplatz
Altdorf
Wettbewerb: 2017, 3. Preis
Bauherr: Urner Kantonalbank, Altdorf
Architekt: Hosoya Schaefer Architects AG, Zürich
Die Reise ist das Ziel
Der Bahnhofplatz liegt mitten im weiten Urner Talboden, an der Schnittstelle von alten Verkehrswegen und neuerer Bahnlinie. Im Rücken die Reuss und die Autobahn, im Blick das alte Altdorf. Doch die übergeordneten Bezüge verlaufen quer dazu, nämlich Nord-Süd. Das Tal ist so ausgerichtet und damit auch die wichtigen Verkehrsbeziehungen, welche am Ursprung dieses Ortes liegen. Es ist der erste Halt nördlich der Alpen und der letzte auf dem Weg in den Süden. Ohne den Berg, respektive die Notwendigkeit zu dessen Querung, wäre Altdorf nicht was er ist. Es gäbe weder die Autobahn, noch die Bahn und den Bahnhof.
Dieser Bezug hin(auf) zum Gotthard wird in der Ausrichtung der Baukörper manifest. Auch die einzelnen Steine des Belages scheinen wie elektrisch geladen und richten sich entlang den Gleisen aus. Die Richtung der Reise wird nochmals spürbar. Der kulturelle Bezug zum Süden, wird auf dem Platz vollends spürbar. Der Gneis kommt auf aus dem Onserone-Tal südlich des Gotthards.
Auch die Bäume sind Reisende von weit her. Paulownia tomentosa und Magnolia soulangiana kommen ursprünglich aus Ostasien, Quercus rubra und Platanus occidentalis aus Amerika. Pinus nigra schliesslich ist, wie der Gneis, von südlich der Alpen gekommen.
Auch der (rote) Kreis ist ein starkes Symbol. Er steht für die vollkommene Form, für Ganzheit und Gemeinschaft, Gleichgewicht und Harmonie, hat kein Anfang und kein Ende, dafür ein Innen und ein Aussen, vereinigt und vereinnahmt. Und seiner Mitte steht eine alte Linde, wie auf jedem richtigen Dorfplatz der Schweiz.
Der Brunnen aus lokalem Muschelkalk schliesslich ist eine Hommage an die Bünz, und heisst auch so. Der etwas versteckt durchs Dorf fliessende Fluss erhält so eine Vertretung auf dem Dorfplatz. Und übrigens, die Farben Rot, Gelb und Schwarz finden Sie im Wappen der Gemeinde Möriken-Wildegg, wie auch auf diesem Dorfplatz wieder.