Pflegeheim Sunnehof

Wettbewerb: 2011, 1. Preis
Realisierung: 2015
Bauherr: bonainvest AG, Solothurn
Architekt: Stierli Architekten, Aarau

Nicht weit entfernt von der Parzelle auf der das Pflegeheim Sunnehof zu liegen kommt, lässt sich die Flurbezeichnung Eichmatt finden – hier befand sich einst eine mit Eichen bestandene Wiese. Die Aussenraumgestaltung des Pflegeheims nimmt den Gedanken der Eichenwiese wieder auf. Die drei bzw. fünf Gebäude sind in einer mit Eichen bepflanzte Wiesenfläche eingebettet. Diese extensiv bewirtschaftete Blumenwiese bildet durch den naturnahen Charakter einen Übergang vom Siedlungsrand hin zum Landwirtschaftsgebiet. Im Bereich der Wohnhäuser wird die Wiese mit Tulpenzwiebeln ergänzt und bietet so im Frühjahr einen ersten optischen Reiz. Hauptbaumart ist die Eiche (Quercus robur), sie wird durch einige Traubenkirschen (Prunus padus) ergänzt.

Ein verästeltes Wegsystem erschliesst die einzelnen Gebäude. Zweier (Eichen-)Äste ähnlich führen die Wege von Westen und von Norden in das Gelände und zu den einzelnen Häusern. Die Wege sind aus braunem Asphalt. So fügen sie sich optimal in die Natur- und Landwirtschaftszone ein und sind dennoch gut begeh- und befahrbar. Die Wege sind als Rundwege konzipiert, ermöglichen aber auch einen Durchgang von West nach Ost; das Gelände präsentiert sich offen. Die Terrasse des Cafés im Hauptgebäude wird so zum Treffpunkt für Bewohner und Anwohner. Das Wasserbecken und die Volière sorgen ebenfalls für Attraktivität und Unterhaltung.

Rückzugsmöglichkeiten bieten den Bewohnern die an die Wege angefügten „Gartenzimmer“. Diese mit niedrigen Hecken eingefassten Aussenräume stehen den Bewohnern für eigene Aktivitäten zur Verfügung. So ist es denkbar, den einen Raum als Pflanzgarten zu nutzen, andere dienen der Bewegung (Gymnastik, Yoga) oder dem Spiel mit den Enkelkindern, andere wiederum zum ruhigen Lesen oder gemeinsamen Grillieren. In Abhängigkeit der jeweiligen Funktion wird im Innern der Gartenzimmer die Wiese gemäht oder durch Kies ersetzt.

Weitere Aufenthaltsorte sind die Sitzbänke entlang der Wege. Im Bereich der Bänke befinden sich Staudenpflanzungen. Bekannte, traditionelle und pflegeleichte Stauden wie Sonnenhut (Rudbeckia), Phlox oder Taglilien (Hemerocallis), jeweils eine Art pro Bereich, bringen zusätzliche Farben in den Aussenraum, zeigen den Verlauf der Jahreszeiten oder geben Anlass für Erinnerungen oder gärtnerische Gespräche.